Faktencheck von Jens Behnkes Faktencheck zu NDR-Info „Redezeit“ vom 21.11.2018

Am 21. November 2018 wurde von NDR Info eine Live-Sendung im Radio ausgestrahlt, in der sich Zuhörer und Studiogäste zum Thema „Streit um die Homöopathie – Wie sinnvoll sind Globuli?“ äußern konnten. Als Studiogäste waren Dr. Jens Behnke von der Carstens Stiftung, Hinnerk Feldwisch-Drendrup von MedWatch und ich vom INH beteiligt (Link).

Herr Behnke hat nun auf „naturundmedizin“ einen „Faktencheck“ vorgestellt, in dem er zu den Aussagen der Skeptiker Stellung nimmt (Link), wonach es keine belastbare Evidenz dafür gibt, dass die Homöopathie eine Wirksamkeit über Placebo hinaus entfalten würde. Hier soll zunächst eine Begründung für diese Aussage geliefert werden, an der dann nachfolgend die Aussagen von Herrn Behnke gespiegelt werden.

Was wäre belastbare Evidenz?

Belastbare Evidenz für eine über Placebo hinausgehende Wirksamkeit eines Arzneimittels beruht auf klinischen Studien, die so angelegt sind, dass sie die tatsächliche Wirksamkeit des Mittels möglichst real wiedergeben. Das ist allerdings infolge der unterschiedlichen individuellen Gegebenheiten der Testpersonen nicht so einfach zu erreichen. Die Qualität einer Studie wird daran gemessen, ob gewisse Kriterien eingehalten worden sind, solche verfälschende Einflüsse („Bias“) auf das Ergebnis gering zu halten. Beispielsweise ob die Patienten hinreichend verblindet waren oder die Auswahl der Testgruppen auf einem Zufallsprinzip beruhte. Details hier im Artikel zur Methodik von systematischen Reviews auf der Homöopedia des INH.

Studien von hoher Qualität („low risk of bias“) zeichnen sich dadurch aus, dass die Ergebnisse den wahren Sachverhalt wahrscheinlich recht treffend wiedergeben, bei mittlerer Qualität („unclear risk of bias“) ist dies zumindest unklar und bei schlechten Studien ist das Ergebnis wahrscheinlich nicht zuverlässig („high risk of bias“). Fatalerweise wirken die Störungen zumeist in Richtung auf einen zu starken Effekt [8]. Das ist kein Problem speziell der Homöopathie, sondern gilt für klinische Studien ganz allgemein.

Wie viele gute Studien gibt es für die Homöopathie?

Selbstredend beruht zuverlässige Evidenz auf qualitativ hochwertigen Studien, die den wahren Sachverhalt wahrscheinlich zutreffend wiedergeben. Die Frage ist nun, wie viele der in wissenschaftlichen Journalen veröffentlichten Studien zur Homöopathie erfüllen diese Kriterien?

Hier braucht man sich auch nicht auf die Aussagen der Skeptiker und Homöopathiekritiker zu verlassen. Das britische Homeopathy Research Institute (HRI), also die Forschungsvereinigung der britischen Homöopathieverbände, unternimmt es seit einiger Zeit, die vorliegenden Studien zu sichten. Bislang hat RT Mathie, der für das HRI arbeitet, drei Systematische Reviews veröffentlicht, in denen die Studien jeweils alle Indikationen übergreifend nach verschiedenen Gesichtspunkten zusammengefasst sind. Bei der Bewertung der Studienqualität kam er zu folgenden Ergebnissen:

  • Von 32 placebokontrollierten Studien zur individualisierten Homöopathie waren 20 von schlechter Qualität, 12 von mittlerer und keine von hoher Qualität. [1]
  • Von 75 placebokontrollierten Studien zur nicht-individualisierten Homöopathie waren 49 von schlechter Qualität, 24 von mittlerer und nur 2 von guter Qualität [2]
  • Von 11 Studien zur individualisierten Homöopathie waren 10 von schlechter Qualität, 1 von mittlerer Qualität und keine einzige von guter Qualität.[3]

In Summe bedeutet dies, dass von den 118 bisher untersuchten Studien nur 2 von guter Qualität waren und die aufgetretenen Effekte mit einiger Wahrscheinlichkeit treffend wiedergaben. Diese Arbeiten waren:

  • Eine von Boiron, dem größten Hersteller für Homöopathika, finanzierte Arbeit über den Einsatz eines Komplexpräparats der Fa. Boiron bei Hitzewallungen infolge der Menopause bei Frauen, das nach Indikation angewandt wird. Zwei der vier Autoren gaben Boiron als Zugehörigkeit an. Hier zeigten sich signifikante Vorteile der Homöopathiegruppe [4].
  • Eine Arbeit über die homöopathische Behandlung von Bleivergiftungen, bei der kein Unterschied zu Placebo festgestellt werden konnte [5].

Das ist es. Nur zwei hochwertige Arbeiten, deren eine keinen Vorteil über Placebo hinaus erbrachte und die andere durch einen deutlichen Interessenkonflikt gekennzeichnet ist und daher dringend einer unabhängigen Replikation bedürfte, um als valider Nachweis gelten zu können. Allerdings: Sollte sich die Boiron-Studie als stichhaltig erweisen, wären die Grundsätze der Homöopathie eher widerlegt als bestätigt: Die Verordnung bzw. Einnahme erfolgt nach Befund (Hitzewallungen nach der Menopause) und es handelt sich um ein Komplexmittel, beides ist mit den Grundsätzen der Homöopathie nach Hahnemann unvereinbar.

Dies ist die Situation, die wir Kritiker der Homöopathie darin zusammenfassen, dass es keine belastbare Evidenz zur Homöopathie gibt, und die wir für zutreffend halten, weil sich dieser Befund in allen vorliegenden systematischen Übersichtsarbeiten wiederfindet und in diesem Falle hier sogar von einem Mitarbeiter einer Homöopathie-Organisation publiziert wurde.

Was sagt Herr Behnke?

Die Aussagen von Herrn Behnke zur Forschungslage sind nachprüfbar falsch, wie man leicht überprüfen kann:

Die englische Faculty of Homeopathy, Herausgeber von „Homeopathy“, einem wissenschaftlichen Fachjournal, schreibt auf ihrer Webseite, dass es bis Ende 2014 104 placebokontrollierte Studien gegeben hätte, von denen 43 zu positiven Schlussfolgerungen gekommen wären. Bei 56 konnte kein signifikanter Unterschied zu Placebo festgestellt werden und bei 5 schnitt die Homöopathiegruppe sogar schlechter ab als Placebo (Link).

Herrn Behnkes Aussage, dass die Studien mehrheitlich einen Vorteil der Homöopathie aufzeigen, ist also schlicht falsch.

Wenn man die wahren Effekte der geprüften Mittel bzw. Therapie herausfinden will, muss man sich auf die qualitativ guten Studien stützen. Das sind nun mal nur sehr wenige, über 90 % der Studien ergeben aufgrund methodischer Mängel mit einiger Wahrscheinlichkeit nur ein verzerrtes Bild. Hier hat Herr Behnke durchaus Recht – allerdings nicht darin, dass dieser Ausschluss nach nicht nachvollziehbaren Kriterien erfolge, sondern, wie bei Mathie nachzulesen, auf einer Bewertung der Studienqualität beruht.

Auch der Erfolg des in der Vergangenheit durchgeführten hervorragenden Marketings pro Homöopathie ist nicht in Abrede stellen. Es ist schon eine reife Leistung, einer wissenschaftlich aufgeklärten Gesellschaft, in der ein großer Anteil der Bürger eine höhere Schulbildung genossen hat, Verdunstungsrückstände von destilliertem Wasser oder medizinischem Alkohol auf Zucker als eine wirkmächtige Therapieform nahezubringen. Es war allerdings erfreulich, dass doch ein bemerkenswerter Anteil der vor der Sendung in einer Straßenerhebung befragten Passanten offenbar wusste, dass in Homöopathika kein Wirkstoff in nennenswertem Umfang enthalten ist, und dass es eine Frage des Glaubens ist, ob sie wirken. Gerne will ich darin einen Erfolg unserer Aufklärungsarbeit sehen, aber ein Post-hoc-ergo-propter-hoc-Fehlschluss bleibt ein solcher, auch wenn er sich gut anfühlt.

Herr Behnke hat offenbar auch die Idee der Evidenzbasierten Medizin nicht so recht verstanden. Richtig, es sind drei Säulen, auf denen diese ruht, nämlich neben der bestmöglichen Evidenz auch die Expertise des behandelnden Arztes und die Präferenzen des Patienten. Aber das bedeutet nicht, dass man einem Patienten einreden soll, weitestgehend wirkstofflose Zuckerkügelchen oder andere Darreichungsformen seien ein wirksames Arzneimittel, die Wirkung in den schönsten Farben schildert – sanft, ohne Nebenwirkungen, aber wirkmächtig – und dann den mit viel Mühe aufgebauten Wunsch des Patienten respektieren muss. Nein. Die Evidenz, also die summe der bestmöglichen Forschungsergebnisse, ist die Grundlage, und die Expertise des Arztes ist erforderlich, um verschiedene Handlungsmöglichkeiten zu erkennen und zu bewerten und die Therapie danach auszurichten.

Good doctors use both individual clinical expertise and the best available external evidence, and neither alone is enough.

Natürlich sind als dritter Säule die Präferenzen des Patienten zu berücksichtigen, aber wie dieses Zitat zeigt, nicht als wirklich tragende Säule. Es ist nicht so, dass die Patientenpräferenz die Evidenz ersetzen oder gar überstimmen könnte [6].

Kann man mit der Aufzählung bzw. dem Hinweis von vielen positiven Erfahrungen die Wirksamkeit der Homöopathie nachweisen? Ob diese Vorgehensweise sinnvoll ist, kann man auch daran prüfen, ob man eine offensichtlich falsche Behauptung mit genau der gleichen Argumentation als richtig bestätigen kann. Wenn ja, dann ist die Argumentation als Beleg für die Richtigkeit einer These ungeeignet.

Nehmen wir das Rauchen von Tabak als Testfall. Die Behauptung, der Konsum von Tabak unterstütze ein langes Leben und Raucher sterben daher erst in einem hohen Alter, ist – da sind wir uns hoffentlich alle einig – falsch. Dennoch können wir sie mit folgender Begründung „belegen“:

Es gibt sehr viele Raucher, die ein hohes Lebensalter erreicht haben, Winston Churchill, Marlene Dietrich, Helmut Schmidt, Johannes Heesters, um nur ein paar prominente Vertreter zu nennen, die neunzig Jahre und älter wurden. Jeder hat wohl irgendjemanden im Verwandten- oder Bekanntenkreis, der trotz des Rauchens sehr alt geworden ist. Die allermeisten sind sicher nicht in der Öffentlichkeit präsent, aber es lassen sich bestimmt beliebig viele Beispiele finden. Sogar Jeanne Calment, die bei ihrem Tod im Jahr 1997 122 Jahre alt war und damit der Mensch mit dem höchsten bestätigten Lebensalter ist, war eine starke Raucherin. Mit 21 fing sie mit dem Rauchen an und musste mit 119 infolge ihrer Erblindung aufhören – sie konnte sich ihre Zigaretten nicht mehr anzünden und hasste es, jemanden um Hilfe zu bitten (Link).

Analog zu der Interpretation der Fallberichte in der Homöopathie müsste man hieraus schließen, dass Rauchen eine positive Gesundheitswirkung hat, was aber offensichtlich falsch ist. Demzufolge müsste die Schlussfolgerung sein, dass es Menschen gibt, die TROTZ ihrer Rauchgewohnheit ein hohes Lebensalter erreicht haben.

Genau so können wir Behnkes Hinweis auf positive Verläufe unter homöopathischen Therapien interpretieren: Es gibt viele Menschen, die trotz der angewandten Homöopathie gesund sind und nicht wegen. Sei es, dass man die Homöopathie bei selbstlimitierenden Beschwerden eingesetzt hat, wie es nach einer Erhebung der Bertelsmann-Stiftung im Jahr 2014 der überwiegende Anteil der Homöopathieanwender tut. Oder weil man die Homöopathie nur als zusätzliche Therapie anwendet und sich gleichzeitig einer wirksamen Behandlung unterzieht. Auf jeden Fall geht Herr Behnke in die Irre, wenn er die positiven Fälle als Beleg für die Wirksamkeit der Homöopathie interpretiert.

Die vorliegenden Übersichtsarbeiten zitiert Herr Behnke nur sehr selektiv, um seinen Standpunkt zu belegen. Er ignoriert zum Beispiel, dass seit dem Review von RT Mathie zur individuell verordneten Homöopathie mit Einzelmitteln im Jahr 2014 drei weitere Reviews veröffentlicht wurden. Gerne zitiert er, dass man in der zusammenfassenden Betrachtung positive Effekte findet, vergisst aber zu erwähnen, dass alle Autoren, auch Mathie vom HRI, die Qualität der Studien bemängeln und darauf hinweisen, dass infolge dieses Mangels die Ergebnisse nicht belastbar sind. Ein Beispiel für Behnkes selektive Vorgehensweise: Er zitiert aus dem Review von Linde aus dem Jahr 1997 [9]:

„Die Ergebnisse unserer Meta-Analyse sind nicht mit der Hypothese vereinbar, dass die klinischen Wirkungen der Homöopathie vollständig auf Placebo zurückzuführen sind.“

Er verschweigt aber, dass Linde bereits im nächsten Satz dieses Ergebnis stark relativiert:

„Wir fanden in diesen Studien jedoch nur unzureichende Belege dafür, dass die Homöopathie auch nur in einem einzigen Krankheitsbild eindeutig wirksam gewesen sei.“

Auch dass Linde selbst sich dagegen gewandt hat, dass diese Arbeit als Beleg für die Wirksamkeit der Homöopathie angesehen wird, erscheint bei Herrn Behnke nicht [10].

Man muss sich fragen, wie Herr Behnke angesichts dieser leicht anhand der im Internet verfügbaren Originalarbeiten zu überprüfenden Fakten seine Behauptung aufrecht erhalten kann, die Wirksamkeit der Homöopathie sei nachgewiesen. Er schreibt in seinem Beitrag zum Forschungsreader der WissHom über die von ihm betrachteten Reviews selbst:

„Die Autoren der in den Blick genommenen Publikationen stimmen allerdings mehr oder weniger darin überein, dass die Evidenzlage keine definitiven Schlussfolgerungen der Wirksamkeit potenzierter Arzneimittel bei einzelnen Erkrankungen zulässt.“ [7]

Wie kann er dann hier suggerieren, dass die Homöopathie eine wissenschaftlich bestätigte wirksame Therapie wäre?

Nein, Herr Behnke, wenn hier jemand die wissenschaftliche Argumentationsebene verlässt, dann sind Sie das. Ihre Behauptung, klinische Studien würden die Wirksamkeit der Homöopathie belegen, ist in Anbetracht der Forschungsergebnisse schlicht und ergreifend sachwidrig.

P.S.: Gerade ist ein neues systematisches Review zur Homöopathie erschienen, diesmal von einer italienischen Forschergruppe. Dies ist das zehnte übergreifende Review seit 1991, in dem festgestellt wurde, dass es sich bei der Homöopathie um eine Placebotherapie handelt. Womit also die Ergebnisse der anderen Übersichstarbeiten wieder einmal mehr bestätigt worden sind.

Kein weiterer Kommentar erforderlich. Ich kann allerdings auch den Interessenkonflikt von Herrn Behnke nachvollziehen, dessen Arbeitgeber wohl kaum einen Mitarbeiter weiter beschäftigen würde, der die Homöopathie als widerlegt beschreibt.

Literatur und Quellen

[1] Mathie RT et al.: Randomised placebo-controlled trials of individualised homeopathic treatment: systematic review and meta-analysis; Systematic Reviews 2014;3:142 (Link)

[2] Mathie RT et al.: Randomised, double-blind, placebo-controlled trials of non-individualised homeopathic treatment: Systematic review and meta-analysis; Systematic Reviews 2017;6:663 (Link)

[3] Mathie RT et al.: Systematic Review and Meta-Analysis of Randomised, Other-than-Placebo Controlled Trials of Individualised Homeopathic Treatment, Homeopathy(2018); 107:229-243, Link

[4] Colau JC, Vincent S, Marijnen P, Allaert FA: Efficacy of a Non-Hormonal Treatment, BRN-01, on Menopausal Hot Flashes, A Multicenter, Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial; Drugs R D (2012; 12(3):107-119 (Link)

[5] Padilha RD, Riera R, Atallah AN: Homeopathic Plumbum metallicum for lead poisoning: a randomized clinical trial, Homeopathy (2011); 100(3): 116-121 (Link)

[6] Sacket D, Rosenberg WMC, Gray JAM, Haynes RB, Richardson WS: Evidence based medicine: what it is and what it isn’t; BMJ (1996);312: 71-72 (Link)

[7] Behnke J: Meta-Analysen in der klinischen Forschung zur Homöopathie. enthalten in WissHom (Hrsg.): Der aktuelle Stand der Forschung zur Homöopathie, Köthen (Anhalt), 2016, S. 33 – 42 , (Link)

[8] Kapitel 8 in: Higgins JPT, Green S: Cochrane Handbook for Systematic Reviews of Interventions, Version 5.1.0, The Cochrane Collaboration 2011.  (Link)

[9]Linde K, Melchart D: Randomized controlled trials of individualized homeopathy: A state-of-the-art review, Journal of Alternative and Complementary Medicine 1998; 4(4):371-388 (Link)

[10] Linde K, Jonas W: Are the clinical effects of of homeopathy placebo effects? (Leserbrief zur Meta-Analyse von Shang et al.) Lancet (2005); 366: 2081-82 (Link)

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16 Antworten zu Faktencheck von Jens Behnkes Faktencheck zu NDR-Info „Redezeit“ vom 21.11.2018

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  6. Ute Parsch sagt:

    „Bromelain (ein Enzympräparat) 3x tgl.
    Echinacea purpurea 3 x tgl. 45 Tropfen
    Sulfur jodatum 3 x tgl. “

    Vielleicht sollte man hier auch darauf hinweisen, dass 2 dieser 3 Präparate überhaupt nichts mit Homöopathie zu tun haben…?
    Allein schon deshalb kann eine Besserung nach der Behandlung nichts über die Homöopathie aussagen. (Von all den möglichen anderen Faktoren ganz zu schweigen.)

    Grüße

  7. Norbert Aust sagt:

    Danke für Ihren Bericht. auch wenn wir uns nicht kennen, freut es mich sehr, wenn die Sache für Sie einen guten Verlauf genommen hat. Nur eine Frage drängt sich auf: Woher wissen Sie, dass es die homöopathischen Mittel waren, die zu dem glücklichen Verlauf geführt haben? Und nicht die Auswirkungen der vorherigen hoschulmedizinischen Therapie?

  8. Isabella Goekderelian sagt:

    Guten Tag.

    Ich möchte zu dieser Diskussion meine eigene Erfahrung im Bereich Homöopathie beisteuern. Und ich möchte dies wertfrei tun. Damit Sie meine Einlassung verstehen: ich bin ein sehr neugieriger Mensch und offen für jede neue Erfahrung. Ich bin auch in sehr kritischer Mensch, der nicht alles so frisst, wie er es vorgesetzt bekommt. Ich bekam eines Tages die Gelegenheit zu der o.g. Erfahrung.

    Ich erkrankte an einem entzündlichen Tumor am rechten Eileiter, der apfelgroß wurde. Mein Arzt schickte mich umgehend in die Klinik, wo ich während dreier Monate nach klassisch schulmedizinischer Art behandelt wurde. Das bedeutete für mich

    10 Tage lang 3x tgl. je 1 Antibiotika
    10 Tage lang 3x tgl. je eine Spritze (eine ölige Flüssigkeit, die beim injizieren sehr schmerzhaft war)
    10 Tage lang 3x tgl. je 1 Sitzbad mit einem entzündungshemmenden Wirkstoff

    nach 2 Monaten ca. bekam iMagenschmerzen von den Tabletten und Spritzen, dagegen wurde mir ein entsprechendes Mittel verabreicht,
    Zusätzlich zeigte sich ein Hautausschlag wegen der verabreichten Medikamente, gegen den ich ein sulfonamidhaltiges Puder bekam, was nur bedingt half.

    Operieren war nicht, weil es 50:50 stand, dass ich wegen der Entzündung auf dem Tisch geblieben wäre. Ich wurde mit der Auflage entlassen, ich erst einmal zu erholen Der Tumor war während dieser drei Monate nur geringfügig kleiner geworden.
    Mein damaliger Hausarzt, der mich im Klinikum besuchte, bot mir nach meiner Entlassugn eine hoöopathische Nachbehandlung an, der ich zustimmte. Da ich vorher noch NIE homöopathish behandelt worden war, beschloss ich für mich, diese genau zu dokumentieren. VOR Beginn dieser Behandlung ließ ich von meinem Frauenarzteine Ultraschallaufnahme des entzündeten Eileiter anfertigen, welche ich meinem Hausarzt übergab. Ich startete mit folgenden Mitteln:

    Bromelain (ein Enzympräparat) 3x tgl.
    Echinacea purpurea 3 x tgl. 45 Tropfen
    Sulfur jodatum 3 x tgl.

    Die Behandlung erstreckte sich über 4 Wochen, während dieser Zeit habe ich kein anderes Medikament eingenommen. Nach dieser Zeit liess ich erneut eine Ultraschallaufnahme machen und der Tumor war auf die Größe von weniger als einem cm geschrumpft. Und bis heute habe ich niemals wieder Probleme gehabt.

    Mir ist es vollkommen egal, wenn sich bis aufs Blut gestritten wird, ob Homöopathie wirkt oder nicht. Bei mir HAT sie gewirkt. Und sie hat mich überzeugt.

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn – statt sich gegenseitig zu beharken – sich Allopathen und Homöopathen darauf einigen könnten, wirkungsvoll zum Wohle der Patienten zusammenzuarbeiten, denn sie haben beide die nötigen Qualifikationen und damit ihre Berechtigung. Aber – wenn zwei sihc streiten, freut sich ja bekanntlich der Dritte. Und wer das ist, das wissen wir ja alle. Diesen Dritten in die Schranken zu weisen und auf den Platz zu stellen, der ihm WIRKLICH gebührt, das sollte im Interesse aller liegen. Auf lange Sicht wäre damit eine wesentlich effizientere und humanere Medizin möglih, eben zum Wohle aller und nicht nur zum Wohle einiger weniger. Dies nur mal als Denkansatz!
    Ich wünsche allen Diskussionsteilnehmern noch eine gute Zeit.
    I. Goekderelian

  9. Pingback: Psiram » Psirama – Der Psiram-Wochenrückblick (KW 48/49, 2018)

  10. Joseph Kuhn sagt:

    Der Blog hier und das INH hat inzwischen einen Wissensbestand aufgebaut, der sehr hilfreich ist, z.B. wenn man zu einer Studie etwas sucht. Der Nutzen liegt gerade in der sachlichen und oft kleinteiligen Zusammenstellung der Fakten. Auch dieser Faktencheck gehört dazu. Danke dafür auch von meiner Seite.

  11. Ich sagt:

    Vielen Dank, es hat mich sehr gefreut, dass dieser Faktencheck als Antwort auf den von Jens Behnke kam.

  12. Norbert Aust sagt:

    Danke, Herr Fischer, für Ihre Anerkennung. Nein, verzweifelt bin ich nicht – aber Zuspruch wie der Ihre hilft kolossal, die Motivation aufrecht zu erhalten. Viele Grüße – NA

  13. Rolf Wagels sagt:

    Vielen Dank für die Arbeit. Es ist in der Tat erstaunlich, wie man einfach so Dinge behaupten kann und es dann auch noch geglaubt wird. Da hilft nur Aufklärung, wie hier geschehen

  14. Andy Fischer sagt:

    Sie haben meine allerhöchste Anerkennung für Ihre Mühe und Ihre Kraft, immer und immer und immer wieder gegen diesen Mumpitz zu argumentieren, dabei sachlich zu bleiben und (zumindest nach außen hin) nicht zu verzweifeln.

    Ich könnte das nicht.

    (Manchmal kann ich nicht mal einen Ihrer Posts bis zum Ende lesen, weil es mich schon wahnsinnig macht, dass man in 2018 überhaupt noch über soetwas diskutieren muss.)

  15. Pingback: Faktencheck: Globuli-Lobbyist verlässt die wissenschaftliche Argumentationsebene | gwup | die skeptiker

  16. Sehr gut, vielen Dank! Für den Eingeweihten schwappte bei Herrn Behnkes Wortbeiträgen in der Tat eine Welle kalten Kaffees aus den Lautsprechern. So langsam muss die Luft aus dieser Art von Argumentation doch mal raus sein.

    Die Interpretation von Homöopathie als „evidenzbasiertes Verfahren“ habe ich anlässlich gleichlautender Äußerungen von Frau Bajic (am Rande sei darauf hingewiesen, dass das transportierende Organ eine Publikation namens Apotheke ad hoc war) in meinem Blog auch schon einmal einer eingehenderen Betrachtung unterzogen:
    https://keineahnungvongarnix.de/?p=6396

    PS Zu der 122-jährigen aus Frankreich könnte man ja eigentlich triumphierend anmerken, sie sei offenbar verstorben, WEIL sie mit 119 leider AUFHÖREN musste zu rauchen… Schöner Fallbericht. Das würde Herrn Behnke doch sicher gefallen.

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