Münsteraner Memorandum Homöopathie

Es ist (endlich) soweit! Die Diskussion um die Homöopathie hat eine neue Qualität erreicht. Soweit mir bekannt, ist es jetzt das erste Mal geschehen, dass ein Organ des öffentlichen Gesundheitswesens direkt angesprochen wird, die Position zur Homöopathie zu korrigieren:

Der Münsteraner Kreis, der bereits im August letzten Jahres zum Heilpraktikerwesen Stellung bezogen hatte, hat den Deutschen Ärztetag aufgefordert, die Weiterbildung zur Zusatzbezeichnung Homöopathie ersatzlos abzuschaffen.

Damit wird ein wesentlicher Punkt angegangen, der die Homöopathie in den Augen der Patienten zu einer vermeintlich wirksamen Therapieform adelt, nämlich die Tatsache, dass Ärzte in Gestalt ihres Praxisschildes verkünden, dass sie in der Homöopathie ein geeignetes Mittel sehen, ihre Patienten zu heilen.

Diese Initiative erfolgt nun nicht mehr nur von einzelnen, vielleicht sogar fachfremden Personen, die man einfach beiseite wischen kann. Vielmehr wird die Aufforderung von anerkannten Fachleuten vorgetragen, die Ärzteschaft wird sich damit auseinandersetzen müssen. Man darf gespannt sein, welche Schritte eingeleitet werden – oder möglicherweise auch nicht – und wie dies begründet wird. Wie man sich in dem Spagat zwischen wissenschaftlicher Ausrichtung des Gesundheitswesens und dem in bare Münze umsetzbaren, durch effektives Marketing interessierter Kreise geförderten vielfachen Wunsch der Patienten nach Irrationalität entscheidet.

Dass die Homöopathen auf das Memorandum reagieren, ist natürlich unausweichlich. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte bringt – unvermeidlich – den 2016 veröffentlichten Forschungsreader ins Spiel, in dem durch geschicktes Cherrypicking und mittels einiger rhetorischer Kunstgriffe dem Laien ein wissenschaftliches Fundament der Homöopathie vorgegaukelt wird. Wir wollen hoffen, dass sich das Argument des DZVhÄ

„Seit Jahrzehnten trägt der DZVhÄ zu einer von den Ärztekammern anerkannten, fundierten und praxisorientierten Aus- und Weiterbildung im Bereich Homöopathie bei – der Zusatzbezeichnung Homöopathie.“

in Luft auflöst.

Und ich bin selbst nicht wenig stolz darauf, einen kleinen Beitrag hierzu geleistet zu haben.

Den Text des Münsteraner Memorandums Homöopathie gibt es hier.

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14 Antworten zu Münsteraner Memorandum Homöopathie

  1. Joseph Kuhn sagt:

    Ein Kommentar, der gerne hier im Thread bleiben darf:

    Herr Hümmer, Sie sprechen in Ihrem Kommentar mich und „Borstel“ an. Dass Ihr Kommentar in irgendeiner Form auf meine Anmerkungen eingeht, kann ich nicht erkennen. Ich könnte Ihnen jetzt im Gegenzug etwas übers Rasenmähen erzählen, aber das wäre Gleiches mit Gleichem behandelt, das bringt ja bekanntlich nichts.

  2. Norbert Aust sagt:

    Inzwischen gibt es einen neuen Blogartikel, der sich mit Herrn Hümmers Kommentar befasst. Ich bitte der Übersichtrlichkeit wegen, die Diskussion dort fortzusetzen, damit nicht zwei Threads parallel laufen. Danke.

  3. Dr. Heinrich Hümmer sagt:

    @Kuhn
    @Borstel

    1) Studienlage in der sog. Wissenschaftlichen Medizin (Walach, auf Veröffentlichung bzgl. Cochrain-Reviews von El Dib et al. 2007 beziehend):
    „Bei je 2% der Reviews zeigt sich, dass die untersuchte Intervention klar wirksam oder klar schädlich ist. Bei weiteren 5% zeigt sich, dass sie vermutlich schädlich ist, wir es aber noch nicht genau wissen. Bei 43% zeigt sich, dass sie möglicherweise wirksam ist und bei der Mehrzahl, nämlich 48% ist die Sache unklar.
    Jetzt nochmals zum Mitschreiben: bei gerade mal 4% haben wir eine sog. wissenschaftliche Evidenz. Immerhin deutet eine große Zahl von Studien, nämlich bei 43% der Interventionen, auf eine mögliche Wirksamkeit hin. Aber wissenschaftliche Evidenz sieht anders aus. Und bei fast der Hälfte haben wir keine Ahnung, ob die Intervention etwas taugt oder nicht. Kann man daraus folgern, dass das, was normalerweise in Krankenhäusern und Arztpraxen passiert, „evidenzbasiert“ ist, wie man das neudeutsch gerne nennt? Ich glaube nicht.“
    2) Und noch einmal Walach (aus seinem Blog):
    „Die am meisten zitierte, weil im Ergebnis negative Analyse, war die von Shang und Kollegen, die auch vom EASAC als Beleg für die Unwirksamkeit der Homöopathie angeführt wird. Dabei werden geflissentlich folgende Fakten übersehen, auf die schon vielfach hingewiesen wurde:
    Das Ergebnis dieser Analyse ist nur dann negativ, wenn man, wie die Autoren, nur die größten 8 Studien von 21 methodisch besten Studien einschließt. Für diese Entscheidung gab und gibt es kein gutes Argument. Die Entscheidung wurde nie begründet, auch nicht nachträglich (… ) Schließt man alle 110 Studien ein, ergibt sich ein KLARER SIGNIFIKANTER EFFEKT. Schließt man sukzessive immer mehr Studien aus, bleibt der Effekt sehr lange stabil SIGNIFIKANT..“

    3) Ein weiters mal Walach (aus seinem Blog):
    „Die Aussage, Homöopathie ist Placebo, lässt sich nur unter folgenden Bedingungen aufrechterhalten.

    Man ignoriert Befunde.
    Man stützt sich auf primäre Publikationen dort, wo sie einem in den Kram passen und ignoriert sie dort, wo sie die eigene Weltsicht trüben.
    Man biegt Kriterien, die allgemein gelten, mal kurzfristig um. Denn allgemein gilt das Kriterium, dass Meta-Analysen jeweils auf den neuesten Stand gebracht werden (also Mathie vor Shang) und dass Meta-Analysen den höchsten Evidenzgrad darstellen (also Meta-Analysen vor selektierten Einzelbefunden).“

    Und zuletzt noch von mir:
    Warum tragt ihr Skeptiker eigentlich immer noch Frau Dr. Grams wie eine Monstranz (siehe Autoren des Münsteraner Memorandums) vor euch her, wo sie doch selbst in ihrem Buch schreibt (und damit unfreiwillig eine Lanze für die Homöopathie schlägt):“Ab der emotionalen Ebene haben wir es nicht mehr mit rein materiellen, messbaren biologisch-physikalischen Tatsachen zu tun.“
    So what?

  4. borstel sagt:

    Na, Herr Dr. Hümmer, dann ergänze ich doch noch etwas die Kritik von Herrn Kuhn:

    Zu Punkt 2.3.3: Klarer Fall von Whatabout, der nicht von einer wissenschftlichen Sorgfalt in Bezug auf Homöopathie entbindet. Aber um Ihnen die Freude zu machen:
    Rein zufällig bin ich mit den Leitlinien, die mein Fach betreffen, recht gut befaßt (ist allerdings nicht die Kardiologie). Und die werden regelmäßig überarbeitet und dem aktuellen Stand der klinisch-medizinischen Wissenschaft angepaßt. Wenn neuere Studien (womöglich mit einem besseren Design) eine Behandlungsempfehlung nicht bestätigen können, dann muß die Behandlungsempfehlung geändert werden. Unabhängig davon können natürlich der Evidenzgrad und der Grad der Handlungsempfehlung auseinanderfallen (um einmal ein populäres Beispiel zu nehmen: Gebrauch von Fallschirmen).
    Der entscheidende Unterschied ist jedoch das Faktum, daß sich die Hochschulmedizin innerhalb eines wohldefinierten Rahmens bewegt, was Wissenschaftlichkeit ist und welche Ansprüche an Wissenschaftlichkeit zu stellen sind. Und genau aus diesem Grunde können überhaupt überkommene „Dogmen“ durch neue Erkenntnisse angepaßt oder auch ganz abgeändert werden. Zeigen Sie uns doch bitte, wo das bei der Homöopathie bislang funktioniert hat. Abgesehen von zum Teil sektiererischen Streitigkeiten, die an konfessionelle Auseinandersetzungen erinnern, wird doch das Fundament, nämlich Herrn Hahnemanns Organon (und ergänzend Kents Schriften) nicht kritisch überprüft oder gar infrage gestellt. Stattdessen werden hilflose Versuche unternommen, den Vitalismus des 19. Jahrhunderts zu retten, indem in frecher Weise Deutungen und Verdrehungen unternommen werden. Insbesondere die Vereinnahmung der Physik (für den Laien unverständlich, daher zur Spekulation phantasievoll geeignet) verärgert mich hierbei sehr.

    Punkt 2.3.5 (wo ist eigentlich 2.3.4 geblieben?): Können Sie Ihre kühne Behauptung bitte irgendwie weiter ausführen? Ich habe bislang nicht den Eindruck gehabt, daß ich der Homöopathie für meine Patienten benötigte, wenn ich mir für sie Zeit nehme und auf sie eingehe (denn das ist für mich die einzige positive Quintessenz des homöopathischen Tuns).

    Punkt 2.3.1: Ernsthaft? Die Verunreinigungen mögen eine Rolle spielen, nur werden diese Verunreinigungen doch nie 100%ig sich reproduzieren lassen, d.h., je nachdem, woher die Rohstoffe herkommen, werden die Spuren von Beimischungen unterschiedlich sein (denken Sie an eine Honigbiene, die in der Hamburger Innenstadt, auf einer Hochalm oder im Oderbruch eingefangen wurde und zu Apis melifera verarbeitet wird)! Was soll denn das für eine seriöse Behandlungsmethode sein, wenn die Medikamente, für die es elend lange Monographien gibt, plötzlich nicht mehr zuverlässig wirken sollen, weil feinste und wechselnde Spuren von Beimengungen eine Standardisierung verunmöglichen? Wie soll das funktionieren, bitte?

    Stichwort Homöopathen und Impfkritik: Belegt! –> https://www.thieme.de/statics/bilder/thieme/final/de/bilder/tw_homoeopathie/Impfen_Paediater.pdf

    Es tut mir leid, Herr Dr. Hümmler, aber was Sie hier veröffentlicht haben, ist zwar interessant zu lesen, bestätigt aber nur die Erkenntnis, daß Homöopathie eine Glaubenslehre ist und keine ernstzunehmende faktenbasierte Methode.

  5. Joseph Kuhn sagt:

    @ Heinrich Hümmer:

    „die Physik ist sich im übrigen einig darüber, dass Materie nur verdichtete Welle ist“

    Glauben Sie wirklich, dass das ein sinnvoller Satz ist?

    „mittelalterlichen Wissenschaftsverständnis …, dass es nur eine Materie-gebunde Wirkung geben könne“

    Im Mittelalter hatte man sicher ein ganz anderes Wissenschaftsverständnis als das einer „Materie-gebundenen Wirkung“, was immer das sein soll. „Wirkung“ ist ein Begriff, der komplementär zur „Ursache“ ist. Dass damit alles in der Welt zu erklären sei, kann man mit guten Gründen infragestellen, aber inwiefern sich daraus etwas für die Homöopathie gewinnen lässt, wäre konkret zu begründen und nicht nur zu behaupten.

    „s. Walach: Ist es zulässig, ein Phänomen, nur weil es noch nicht verstanden ist und wir es nicht in unser Weltbild einbauen können, zu bannen und als prinzipiell undenkbar zu brandmarken?“

    Natürlich nicht, sonst hätte die Wissenschaft nichts zu tun. Sie untersucht doch Phänomene, die noch nicht verstanden sind, welche sonst? Aber was folgt daraus für die Homöopathie? Ist die Tatsache, dass Gravitationswellen, die Entstehung des Diabetes oder das Wesen des Bewusstseins noch nicht ganz verstanden sind, ein Argument für die Homöopathie?

    „Welche blinde Arroganz maßt sich an, die sicheren wissenschaftlichen Erkenntnisse zu besitzen?“

    Ein wunderschöner Satz, auf den ich gerne biblisch antworten würde: Was siehst du den Splitter im Auge deines Nächsten, aber den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Matthäus 7,3. Wie fest hängt doch die Homöopathie an ihrem Glauben, dass Homöopathika „irgendwie“ wirken, egal was an Einwänden dagegen vorgebracht wird. Maßt sich die Homöopathie nicht an, geradezu überwissenschaftlich sichere Erkenntnisse zu besitzen?

  6. Norbert Aust sagt:

    Das ist jetzt etwas lang. Aber hat das Potenzial, eine interessante Diskussion zu starten. Ich werde daher in den nächsten Tagen mit einem eigenen Blogbeitrag darauf antworten. Bis dahin nur kurz: Keines der Argumente verfängt, wir sind uns nur in einem Punkt einig: 2.3.2. Arzneimittelprüfung. Allerdings ist das keine einzelne Schwachstelle in der Homöopathie sondern nur eine unter sehr vielen.

  7. Dr. Heinrich Hümmer sagt:

    Analyse der Argumentation und Gegenargumente
    zum
    Antrag des Münsteraner Kreises auf Streichung der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ auf dem 121. Deutschen Ärztetag 8.-11.5.18
    Dr. med. Heinrich Hümmer
    Herrsching
    Münsteraner Memorandum Homöopathie
    Argumente gegen die im Memorandum vorgebrachten Gründe für die beantragte Streichung der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ (von Dr. Heinrich Hümmer)

    1. Einführung:
    Begründung:„Die Homöopathie ist eine unwissenschaftliche Heilslehre. Homöopathischen Arzneien liegen….in so starker Verdünnung vor, dass es vollkommen unerheblich ist, welche Einzelsubstanz, welche Pflanze oder welches Tier als Ausgangsmaterial verwendet wird.“
    Diese Argumentation geht von dem geradezu mittelalterlichen Wissenschaftsverständnis aus, dass es nur eine Materie-gebunde Wirkung geben könne; Schwingungs-und Resonanzeffekte, elektomagnetische Wellen und viele in der Physik bekannte, (mögliche homöopathische) Effekte jenseits der Materie werden negiert; die Physik ist sich im übrigen einig darüber, dass Materie nur verdichtete Welle ist;
    s. Prof. Walach (in seinem Blog http://www.homöopathie-forschung.info):“Die Implausibilität der Homöopathie als Argument für die Beendigung der Auseinandersetzung mit ihr zu verwenden ist zutiefst unhistorisch und in der Sache unwissenschaftlich.“
    s. Walach: „Ist es zulässig, ein Phänomen, nur weil es noch nicht verstanden ist und wir es nicht in unser Weltbild einbauen können, zu bannen und als prinzipiell undenkbar zu brandmarken?“

    „Unwirksame Verfahren und Placebos sind mit ärztlicher Ethik nicht vereinbar“
    s. Walach: Reanalyse der Meta-Analyse v. Shang et al.und Meta-Analyse von Mathie

    2. „Die Homöopathie widerspricht sicheren wissenschaftlichen Erkenntnissen“
    Was sind und wie definieren sich sichere wissenschaftliche Erkenntnisse? Welche blinde Arroganz maßt sich an, die sicheren wissenschaftlichen Erkenntnisse zu besitzen?

    2.1.1. Verdünnen:„Selbst die stärksten Gifte müssen in einer gewissen Mindestkonzentration eingenommen werden, um im Organismus in so nennenswerten Mengen an die Zielorte zu gelangen“
    sämtliche gleichartige Prämissen gelten nur für die ausschließliche Masse-Wirkungs-Implikation

    2.1.2. Reiben und Schütteln:„Immaterielle Heilinformation…Die Wasserforschung zeigt jedoch unzweifelhaft, dass sich Flüssigkeiten auch im atomaren Bereich viel zu dynamisch verhalten, um irgendeine Information speichern zu können…“
    Niemand in der Homöopathie-Forschung postuliert ausschließlich das „Wassergedächtnis“ als Informationsüberträger. Wie die moderne Physik uns lehrt, existieren viele weitere potentielle Möglichkeiten der Informationsübertragung jenseits der Materie-Ebene

    2.2. Simile-Prinzip: „Für dieses sogenannte Simile-Prinzip gibt es keinerlei belastbare Hinweise.“
    Die Beweise liegen in Form von placebokontrollierten Studien vor, die signifikant positive Ergebnisse nach Anwendung der Simile-Regel zeigen

    „Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Homöopathen ausgerechnet Impfungen meist kritisch sehen“
    Dieses in einen Topf werfen von Homöopathen und Impfgegnern ist eine unzulässige Polemik. Impfgegner gibt es in allen Fakultäten, ohne dass diese in derartiger Weise diskreditiert werden. „Bemerkenswert“ in diesem Zusammenhang übrigens die auffallend geringe Grippe-Impfquote bei Ärzten..

    2.3.1. Verunreinigungen: „…Bei jeder Arzneimittelherstellung müßte also auch die Heilkraft von Blei freigesetzt und potenziert werden – neben den Heilkräften aller anderen Verunreinigungen.“
    möglicherweise ist dies auch so, die individuelle Zusammensetzung und der jeweilige Anteil der Substanzen dürfte jedoch (ebenso wie z.B. bei Heilquellen) entscheidend sein für die differenzierte Wirkung.

    2.3.2. Arzneimittelprüfung an Gesunden und ihre offensichtlichen Widersprüche (unverblindet, subjektive Prüfer, Fehldeutungen)
    Diese ist in der Tat eine unübersehbare Schwachstelle im Hahnemannschen Dogmen-Gebäude und damit in der homöopathischen Lehre und bedarf auf Seiten der Homöopathen zumindest einer Überprüfung auf uneingeschränkte Gültigkeit und Aussagekraft

    2.3.3. Heterogenität der Lehren:“Anders als in der wissenschaftlichen Medizin, in der sich diejenige Vorstellung durchsetzt, für die es die beste Evidenz gibt, koexistieren alle Varianten der Homöopathie nebeneinander, weil keine für sich irgendeine spezifische Evidenz geltend machen kann“.
    Zum einen existiert auch in der sog. wissenschaftlichen Medizin eine „bunte“ Heterogenität, zum anderen sind beim Blick auf die Evidenzlage in der angeblich so wissenschaftlichen Medizin und der daraus hervorgehenden Therapieempfehlungen und Leitlinien größte Zweifel angebracht (s.o. „Studienlage in der sog. Wissenschaftlichen Medizin“, siehe ganz aktuelle Zweifel an der protektiven Wirkung von Aspirin bei Herz-und Gefäßerkrankungen)

    2.3.5. Auf Konfrontation zur wissenschaftlichen Medizin:“Homöopathie und wissenschaftliche Medizin stehen in so eklatantem Widerspruch, dass sie in der Patientenversorgung unvereinbar sind“.
    Verantwortungsvoll angewandt und die eigenen Grenzen respektierend wird sowohl die sog. wissenschaftliche Medizin als auch die Homöopathie keinen Widerspruch sondern eine notwendige Ergänzung im jeweils anderen Therapieangebot erkennen!

    3. Studien liefern keine Hinweise für eine Wirksamkeit der Homöopathie
    Dies ist eine klar widerlegte Falschaussage (siehe Reanalyse der Meta-Analyse von Shang et al. durch Prof. Walach und Meta-Analyse von Mathie, siehe äußerst fragwürdige Meta-Analyse des australischen NHMRC)

  8. Norbert Aust sagt:

    Wissen Sie, wie das zu verstehen ist: Die Ärztezeitung schreibt, die Homöopathie sei kein Thema gewesen. Also ist nicht diskutiert worden. Also hat das nichts mit „durchschauen“ zu tun. Dass Montgomery die Homöopathie verteidigen muss, könnte alleine dem häuslichen Frieden geschuldet sein: Seine Frau arbeitet schließlich als Homöopathin.

    Gerne sehe ich Ihrer Gegenargumentation entgegen. Ich bin gespannt, ob darin etwas von Wirkungsnachweisen steht oder nur etwas zu Patientenwünschen. Dann hätte ich gerne auch meinen Rotwein von der KK bezahlt, denn dieser wirkt in gewissen Dosierungen wenigstens lebensverlängernd (fand jetzt eine im Lancet veröffentlichte Studie) und ich bin sicher, ich finde noch mehr Leute, die diesen Wunsch auch haben.

  9. Dr. Heinrich Hümmer sagt:

    Ist es nicht phantastisch, dass es auf dem deutschen Ärztetag noch vernünftige Leute (Ärzte!) gab, die die Stoßrichtung und die fadenscheinige Argumentation des Münsteraner Manifests durchschaut haben (gerne schicke ich euch bei Interesse auch eine eigene umfassende Gegenargumentation dazu!)?
    Aus Homöopathie online:
    „Ärztetag: Auch Montgomery sprach sich für die Homöopathie aus

    Im Vorfeld der Verabschiedung der WBO hatte sich bereits Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), für die ärztliche Weiterbildung in Homöopathie ausgesprochen: “Es ist eine Tatsache, dass Homöopathie vielen Menschen hilft. Wichtig ist, dass es jemand macht, der weiß, wann sie nicht mehr helfen und dann auf normale schulmedizinische Verfahren umsteigen kann”, sagte Montgomery dem Bayrischen Rundfunk, “ich sehe die Homöopathie als eine komplementäre Medizin. In Verbindung mit guter medizinischer Ausbildung ist sie sinnvoll.” Nach einer Umfrage der Ärztezeitung hatten sich von über 4000 Befragten mehr als 85 Prozent für die ärztliche Homöopathie ausgesprochen.“

  10. namikicafe sagt:

    Auf -er endende Herkunftsbezeichnungen sind stets groß zu schreiben. Es wäre also eine Münsteraner Kneipe, aber eine münstersche Bar.

  11. Ich sagt:

    Okeeeh, danke für den Hinweis!
    Bei mir funktionierte eines Tages mein Lesezeichen nicht mehr, danach hatte ich mal gesucht und nicht gefunden.
    Schade.

  12. Ute Parsch sagt:

    „Schon vor ca. einem Jahr ist die Facebook Seite des DZVhÄ offline gegangen,“

    So schön die Vorstellung ist, aber das wäre mir neu. Und dem DZVhÄ auch: Vor zwei Tagen waren sie auf facebook jedenfalls noch vertreten.

    https://www.facebook.com/dzvhae/

    Grüße

  13. Salatprynz sagt:

    okay danke 😊

  14. Ich sagt:

    Ja, ich glaube, der Stolz ist nicht unberechtigt. Geraume Zeit nachdem dieser Blog und später folgend das INH an den Start gegangen sind, wird die Homöopathie in der Öffentlichkeit jetzt zunehmend kritisch betrachtet (oder falle ich jetzt darauf rein, dass zeitlich zusammenhängend nicht automatisch auch ursächlich zusammenhängend bedeutet??? 😉 )

    Schon vor ca. einem Jahr ist die Facebook Seite des DZVhÄ offline gegangen, nachdem zuvor noch eine ziemliche Entgleisung in Zusammenhang mit Frau Grams geschehen war (ich weiß leider nicht mehr genau, um was es ging, und ungenau möchte ich es hier nicht schreiben).

    Auf jeden Fall gratuliere ich allen Beteiligten zu ihrem Erfolg. Das Internet ist so unglaublich voll von massivem Unsinn, da ist es schön, auch sinnvolles zu lesen.

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